Nachhaltigkeit in der modernen Produktion

Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind Themen, die für Verbraucher immer mehr an Bedeutung gewinnen. Darum wird es für produzierende Unternehmen immer wichtiger, umweltfreundlich hergestellte Ware anzubieten. Der Preis ist längst kein schlagendes Kaufargument mehr. Viele Kunden greifen lieber zu einem nachhaltig produzierten Produkt statt zur günstigen Variante. Verbraucher wünschen sich, dass Unternehmen mehr Verantwortung für die Menschen, die sie beliefern und für die Natur, die sie mit Rohstoffen versorgt, übernehmen. Daraus ergibt sich ein starkes Verkaufsargument, das bis hin zum Alleinstellungsmerkmal ausgebaut werden kann. Nachhaltig wirtschaften und produzieren lohnt sich! Was Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, in der Produktion und für Mitarbeiter bedeutet, haben wir für Sie im folgenden Artikel zusammengetragen.

Nachhaltig wirtschaften: Verantwortung für Mensch und Natur übernehmen

Ein Umdenken in der Industrie ist unbedingt nötig. Viele Unternehmen haben das bereits erkannt, denn steigende Rohstoffpreise schlagen sich zunehmend auf die Wirtschaftlichkeit der Produktion nieder. Rohstoffe wie Erdöl oder verschiedene Metalle werden knapp, die Preise steigen immer weiter. Außerdem werden die Menschen der Industrienationen immer umweltbewusster. Spätestens die Kapriolen des Wetters in den vergangenen Jahren haben dazu beigetragen, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein immer präsenteres Thema wird. Verbraucher wünschen sich nachhaltig und fair produzierte Ware. Diesem Wunsch sollte nicht nur aufgrund der steigenden Rohstoffpreise, sondern aus Verantwortungsgefühl heraus entsprochen werden. Denn dass verantwortungsloses Handeln zu groß aufgezogenen Boykotten führen kann, wissen wir spätestens seitdem die ersten Supermärkte Großlieferanten aus ihren Regalen verbannt haben.
Viele Verbraucher unterstützen eine nachhaltige Produktion gern. Sie kaufen die Produkte und identifizieren sich mit dem Hersteller und der Marke. Sie vermeiden umweltbelastend produzierte Ware bewusst und nehmen dafür auch höhere Preise in Kauf. Wer nachhaltig produziert, ist für die Zukunft gewappnet. Die Zahl der umweltbewussten Kunden wird steigen. Nachwachsende Alternativen für Rohstoffe, die zur Neige gehen, werden immer wichtiger und auch die soziale Nachhaltigkeit wird zu einer Grundsäule eines erfolgreichen Unternehmens gehören. Denn ein gesundes Unternehmen lebt nicht nur von zufriedenen Kunden, sondern auch von einem positiven Image und einer guten Beziehung zu den Mitarbeitern. Nicht zuletzt werden die gesetzlichen Vorgaben im Sinne des Umweltschutzes immer enger gesteckt. Nur mit modernen und nachhaltigen Produktionsprozessen werden diese Werte erreichbar sein.
Zur Nachhaltigkeit gehört ein umfassendes Konzept, dessen Umsetzung nicht zuletzt aufgrund von Forschungen und Entwicklungen, die vorangetrieben werden müssen, Jahre dauern kann. Unternehmen sollten darum nicht mehr lange warten, bis Änderungen der Prozesse ins Rollen gebracht werden. Wer in der Industrie tätig ist und sich noch nicht mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt hat, sollte schnell damit anfangen, um nicht von Mitbewerbern abgehängt zu werden.

Nachhaltig produzieren – Was gehört dazu

Die Nachhaltigkeit ist besonders in der Industrie ein sehr umfassendes Thema. Um ein wahrhaft nachhaltig produziertes Produkt zu erhalten, muss die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet werden. Um zu verstehen, welche Prozesse und Strukturen neu bedacht werden müssen, ist es wichtig, den Begriff „Nachhaltigkeit“ zu verstehen.

Was versteht man unter Nachhaltigkeit?

Die Nachhaltigkeit in der Produktion bezieht sich auf die Belastung für unseren Planeten, die entsteht, wenn ein Produkt produziert wird. Um die Belastung so gering wie möglich zu halten und auch für nachkommende Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen, ist die Nachhaltigkeit besonders wichtig. Begrenzte Ressourcen sind ein großes Thema. Deswegen werden für eine nachhaltige Produktion Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz thematisiert. Hinter diesen Schlagworten stehen zahlreiche Prozesse, Zuliefererketten und Maßnahmen, die geändert oder umgesetzt werden müssen.

Der gemeinschaftliche Prozess der Nachhaltigkeit sollte innerhalb und außerhalb des Unternehmens kommuniziert und gelebt werden. Erst wenn die drei Säulen der Nachhaltigkeit in die Unternehmensphilosophie integriert sind, zeigen sich die langfristigen Erfolge der Umstellungen. Nachhaltigkeit in der Produktion ruht auf drei Säulen:

Ökologische Nachhaltigkeit
  • Umweltschutz
  • Bewusster Einsatz von Ressourcen
  • Erhalt natürlicher Ressourcen
  • Hohe Energieeffizienz
  • Umweltfreundliche Energiequellen und Ressourcen
  • Umweltfreundliche Herstellungskette
Ökonomische Nachhaltigkeit
  • Erhalt eines funktionierenden Wirtschaftssystems
  • Nachhaltiges Wirtschaften
  • Preisstabilität
  • Faire Außenwirtschaft
  • Transparenz und Verantwortungsbewusstsein
Soziale Nachhaltigkeit
  • Bewusster Umgang mit Personal
  • Schaffen sozialer Chancengleichheit
  • Fachwissen und Beziehungen stärken
  • Arbeitsplätze schaffen und erhalten

Die Industrie kann als Motor der Nachhaltigkeit einen wichtigen Platz in einer umweltbewussten Gesellschaft einnehmen. Denn die Industrie besticht durch eine besonders große Innovationsfähigkeit, die sie nutzen kann, um das Umweltbewusstsein der Gesellschaft zu stärken. Innovationen und technische Entwicklungen bieten einen nützlichen Wettbewerbsvorteil. Wirken sich diese Innovationen positiv auf die Gesellschaft und die Umwelt aus, wird der Wettbewerbsvorteil zu einer Triebfeder für den Unternehmenserfolg.

So geht's: Ressourcenmanagement nachhaltig gestalten
Ressourcen sparen durch die Reinigung von Platten Ihres Wärmetauscher

In der Industrie sticht zum Thema Nachhaltigkeit besonders das Ressourcenmanagement hervor, denn hier kann besonders viel für eine nachhaltige Produktion getan werden. Das Unternehmen muss sich mit der Herkunft der Ressourcen, deren Verarbeitung, Entsorgung und Transport auseinandersetzen, um die Nachhaltigkeit der Produktion zu verbessern. Denn es ist nicht nur wichtig, wie produziert wird, sondern auch wie das Unternehmen seine Ressourcen bezieht. Umweltfreundliche Produktionsprozesse im Haus sind vorbildlich, doch ihre Wirkung wird negiert, wenn die Beschaffung der Rohstoffe die Umwelt stark belastet. Ist es nicht möglich, die benötigten Ressourcen auf eine umweltfreundliche Art zu gewinnen oder zu transportieren, ist ein Umdenken gefragt.

Nachhaltigkeit im Ressourcenmanagement beginnt beim Einkauf. Alle Rohstoffe, die in der Produktion zum Einsatz kommen, müssen kritisch bewertet werden. Nachwachsende Rohstoffe sind nicht unbedingt nachhaltig und künstliche Rohstoffe müssen nicht schlecht für die Umwelt sein. Für ein nachhaltiges Ressourcenmanagement muss sich also die Frage gestellt werden, wie die Rohstoffe gewonnen werden und inwiefern der Herstellungsprozess die Umwelt belastet. Zum Beispiel hat Baumwolle im Vergleich zu Polyester-Fasern eine schlechte Öko-Bilanz obwohl sie nachwächst und nicht künstlich erzeugt wird. Der Teufel steckt hier im Detail, denn der Anbau von Baumwolle verbraucht viel Wasser in Gebieten, in denen Wasser knapp ist. Zudem findet vor allem die Ernte häufig nicht unter fairen Bedingungen statt.

Ist ein Rohstoff, der der Nachhaltigkeit entgegensteht, Teil der Wertschöpfungskette, sollte er umgehend ersetzt werden. Entweder das Unternehmen verlegt sich auf eine nachhaltige Ressourcenerzeugung oder der Rohstoff wird restlos durch einen anderen mit einer besseren Öko-Bilanz ersetzt. Letzteres ist unter Umständen mit einer Umstellung des Maschinenparks oder Schulungen der Mitarbeiter verbunden. Aufwand und Nutzen müssen gut gegeneinander abgewogen werden, doch die Nachhaltigkeit sollte bei einer Umstellung immer das oberste Ziel bleiben. Ist eine Umstellung schwierig, ist das eine Chance für das Unternehmen, seine Innovationskraft unter Beweis zu stellen und einen großen Wettbewerbsvorteil zu schaffen.

Nicht nur die Beschaffung, sondern auch die Entsorgung muss betrachtet werden. Wird ein Rohstoff verwendet, der aufwändig entsorgt werden muss? Überschüsse, Reste, Fehlproduktionen und letztlich auch das Produkt selbst werden früher oder später entsorgt. Ist das Produkt vollkommen biologisch abbaubar? Kann es restlos recycelt werden? Lautet die Antwort „Nein“, muss auch hier innovativ gedacht, die Umweltbelastung nach dem Leben des Produktes so gering wie möglich sein oder der Lifecycle des Produktes sollte auf eine sehr lange Zeit ausgelegt sein. Aufgrund des letztgenannten Aspektes haben Gebrauchtwagen trotz höherem Kraftstoffverbrauch übrigens oft eine bessere Öko-Bilanz als Neuwagen. Denn eine Reparatur belastet die Umwelt weniger als ein Neukauf.

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